Eine Frage der Chemie ⭐⭐⭐⭐
Eine Frage der Chemie ⭐⭐⭐⭐

Eine Frage der Chemie ⭐⭐⭐⭐

Wahrscheinlich hätte ich das Buch nicht unbedingt im Fokus gehabt, wenn ich es nicht geschenkt bekommen hätte. Das Cover der deutschen Ausgabe wird nämlich dem Inhalt und der Originalausgabe nicht ganz gerecht. Aber das nur zur Ausstattung.

Ich wurde wirklich sehr überrascht – hinter dem Cover versteckt sich eine ausgeklügelte Story rund um die sehr fokussierte und, auf den ersten Blick, distanzierte Protagonistin Elizabeth Zott. Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen in den USA während der 60er, hat sie ein ganz klares Ziel. Sie kämpft um Anerkennung und Wertschätzung, was in der von Männern dominierten Naturwissenschaftlichen Sparte Chemie überhaupt nicht machbar scheint. Auch wenn z.B. Marie Curie für ihre Arbeit ausgezeichnet wurde, wurde sie immer auch mit ihrem Mann im gleichen Satz erwähnt, als ob sie nicht eigenständig hätte forschen können. Und so versucht also Elizabeth Zott sich durch zu setzen.

Wie sie schlussendlich im Fernsehen landet und dort mit naturwissenschaftlichem Wissen eine Kochsendung wuppt, das muss man schon selbst lesen. Ich musste oft schmunzeln.

Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig. Die Story hält viele Überraschungen parat was den Verlauf betrifft. Auch die weiteren Personen im Buch verhalten sich teilweise nicht wie Beginn der Geschichte und so sind auch viele der Nebenfiguren wirklich toll was die Entwicklung der jeweiligen Persönlichkeit betrifft.

Das Einzige was mir nicht so gefiel war der Schluss. Irgendwie war mir der zu offen. Da hätte ich gerne noch irgendwie einen Epilog gehabt, der zeigt, wie es ihr und/oder ihrer Tochter 20 Jahre später geht, was sich in all den Jahren vielleicht auch betreffend der Rolle der Frauen in der Naturwissenschaft getan hat. Das war abrupt – plötzlich war die Geschichte fertig. Das fand ich sehr schade. Ansonsten war es eine es eine überraschende Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

Erschienen bei Piper (Cover © Piper Verlag)

Ein Kommentar

  1. Oh, ja, das dachte ich auch: Hätte man mir das Buch nicht geschenkt, hätte ich es nie gekauft. Kein ansprechendes Cover. Wirklich nicht.
    Aber dann habe ich das Buch in vollen Zügen genossen und geliebt. Jede einzelne Seite.
    Das Buch war eine wahre Lesefreude.

Schreibe einen Kommentar zu Blanca Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert