Ich hatte nicht realisiert, dass es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe handelt, sondern war einfach nach dem Lesen der Annotation neugierig auf die Geschichten von Emmie und Elys. Aber – nicht tragisch, denn man kann die Story gut auch nach Band 1 lesen, da die Bücher in sich abgeschlossen sind.
Della Bateaus Bücher und somit auch ihren Schreibstil kannte ich bisher nicht. Mir hat die Geschichte in den Kanadischen Wäldern aber gut gefallen. Die Sprache war angenehm, leicht und flüssig, ich kam also gut voran. Auch dass zwei Perspektiven als Stilelement eingesetzt wurden, half der Story ungemein.
Emmie war mir zu Beginn ein bisschen zu distanziert, aber wenn man dann ihre Vergangenheit näher kennen lernt, dann weiss man auch wieso sie so agiert, wie sie es eben tut. Sie hat sich meiner Meinung nach von Beginn der Geschichte an sehr weiterentwickelt. Von distanziert bis zu Nähe war es ein grosser Schritt, aber den hat Bateau schön aufgezeichnet.
Elys als männlicher Protagonist hat mir gut gefallen, da er von Anfang an ins kalte Wasser geschmissen wird und viel schneller eine Entwicklung durch macht. Der Einzelgänger, der plötzlich Verantwortung für seine Teenager Tochter übernehmen muss und seine Distanz zu anderen allmählich aufgeben muss und andere an sich ranlässt. Ich fand, er war noch einen Tick interessanter als Emmie. Er war ein bisschen facettenreicher.
Die Thematik Waldbrände war eine echte Abwechslung zu anderen in dem Genre vorherrschenden Spielorte der Geschichten. Auch die Berufe die hier vorgestellt wurden, waren sehr spannend und Neuland für mich.
Einzig das Ende kam dann ein bisschen schnell und liess mir zu viele Fragen offen.
Ich werde ganz sicher jetzt auch noch Band 1 lesen, denn mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen.
Erschienen bei Forever (Cover © Ullstein Verlage)