Das Autorenduo (Schwestern) welches unter dem Namen Michelle C. Ahnrens Bücher schreibt, war mir bisher nicht bekannt, daher also eine Premiere.
Mir gefiel der Schreibstil der beiden Schwestern – flüssig und unkompliziert. Manchmal hat die Interpunktion ein bisschen gestört, aber das hat den Lesefluss nicht massiv gestört. Nur beim Korrektorat, da hätte vielleicht nochmal jemand drüber müssen. Die Schreibfehler… Schade.
Nun aber noch zu der Story und den Protas.
Mir gefiel Lea wirklich gut. Sie macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Und wie es der Titel sagt – sie fasst wieder Vertrauen zu anderen und ganz langsam fängt auch ihre Seele an zu heilen. Weit weg von München kann sie den Sexuellen Übergriff, die Vergewaltigung, eher verarbeiten. In einer neuen Stadt, einem anderen Land, wo sie nicht ständig dran erinnert wird, gelingt ihr das eher. Auch durch die neuen Freunde, die sie kennen lernt und ihr den Halt und die Möglichkeit zur Heilung geben.
Liam hat mich am Anfang echt genervt. Ich meine, sorry, aber so doof kann man nicht sein um zu realisieren, dass mit Lea etwas nicht stimmt. Das sieht man ja wirklich auf den ersten Blick. Klar, er macht auch eine Entwicklung durchs Buch hinweg, aber also so unsensibel wie er es zu Beginn war, kann man ja wirklich nicht sein…
Die Nebenfiguren wie Ida, Maya, Arvid und Grey waren sympathisch. Bin gespannt, ob es zu einem der vieren auch noch eine eigene Story geben wird.
Das Setting in Edinburgh hat mir super gefallen und man merkt, dass sich die Autorinnen auskennen. Ich hätte durchaus Lust, gleich mal Edinburgh abzuklappern und alles anzuschauen. Das war also sehr stimmig und Schottland hat perfekt gepasst.
Wieso der Abzug? Mega gestört haben mich die Schreibfehler – fehlende Buchstaben, falsche Fälle, merkwürdige Worte… (Christmette? Bei uns wäre das eher die Christmesse… ). Dazu kommt noch, dass mir Liam nicht gefallen hat. Gegen Ende, ja, ok, aber zu Beginn hat er nur genervt.
Erschienen bei Forever (Cover © Ullstein Verlage)