Von Anthony Horowitz hatte ich vor einigen Jahren mal Jugendbücher gelesen und die Sherlock Holmes Geschichten. Als mir per Zufall also dieses Hörbuch bei NetGalley über den Weg lief und mir die Hörprobe gefiel, wurde ich neugierig.
Es ist ein typisch Englischer Cosy Crime, nur den Aufbau fand ich hier wirklich sehr interessant. Man begleitet nämlich die Lektorin Susan Ryeland, die aufgrund eines von ihr lektorierten Krimis einen Fall auflösen soll. Und so startet die Story auf einer griechischen Insel, auf der Susan nämlich lebt und von den Betreibern einens Englischen Hotels ausfindig gemacht wird.
Der Schreibstil ist angenehm, aber die Protas fand ich ein bisschen zu kühl, zu distanziert. Irgendwie fehlte da die Sympathie. Die waren mir teilweise ein bisschen zu oberflächlich und hätten ein bisschen mehr Tiefe vertragen können. Da kenn ich Cosy Crime Reihen, bei denen die Protas einfach auf Anhieb die Sympathien der Leser haben und die einem beim Lesen gleich ans Herz wachsen – ob lustig, tollpatschig oder nerdig, das ist egal. Aber hier hat eben gerade sowas gefehlt.
Spannend fand ich, dass plötzlich die Perspektive wechselt, im Hörbuch ganz deutlich sogar – auf einmal wird Katja Danowski von Volker Hanisch abgelöst, welcher den im Buch erwähnten Krimi vorliest. Das gab der Story einen ganz anderen Twist. Die beiden Sprecher haben einen tollen Job gemacht und ich hab ihnen sehr gerne zu gehört.
Es war ein solider Cosy Crime, bei dem aber noch nicht das ganze Potential ausgeschöpft wurde.
Erschienen bei Goya Lit, Print Version bei Insel (Cover © Jumbo Hörbuch Verlag)