Hätte ich nicht gesehen, dass das Buch unter einem anderen Namen geschrieben wurde als Lilly Lucas, wäre ich vielleicht gar nicht unbedingt darauf gestossen. Obwohl mir das Cover sehr gut gefiel.
Von Lilly Lucas habe ich schon ein paar Bücher gelesen, allerdings nicht solche, die in Deutschland spielen. Daher ein bisschen ungewohnt, aber der Stil ist genauso wie auch sonst – sehr angenehm, flüssig und unkompliziert. Aufbau strukturiert und linear.
Die weibliche Protagonistin Marit hat mir echt leid getan, so betrogen zu werden und dann »fest zu sitzen« an einem Ort, der sich winzig anfühlt. Für sie als Grossstadt-Mädchen nicht ganz einfach. Vor allem, da sie abgesehen von ihrem Ex niemanden kennt. Dass sie allerdings so lange hängen bleibt und dann plötzlich doch verschwindet? Das war mir dann doch ein bisschen zu übereilt und passte nicht so ganz zu ihrer Figur.
Moritz fand ich echt sympathisch, da es durch ihn ein paar hitzige und witzige Dialoge gab. Schön wäre es gewesen, wenn man hier auch mal aus seiner Perspektive erfahren hätte, wie die Geschichte sich abspielte. Er war fast ein bisschen zu blass. Schade.
Nicht ganz logisch fand ich, dass es solange gedauert hat, bis Marits Ex in dem Coffeeshop auftaucht. Wenn es so eine kleine Stadt oder ein grösseres Dorf ist, wie man vermutet, dann hätte das doch längst passieren müssen. Und auch nicht gefiel mir, dass sich Ex und Verlobte anfreunden und es am Schluss gar nicht so klar ist, wie sie jetzt ihre Freundschaft wirklich weiterführen werden. Schliesslich weiss Marit ja, was passiert ist…
Sandra Voss hat das Hörbuch sehr sympathisch eingesprochen, das hat mir sehr gefallen.
Abzug gibt es für die offenen Fragen am Schluss. Da war mir einiges zu vage. Leider.
Erschienen bei Saga (Cover © Saga Egmont)