Dies ist der erste Teil der »Val de Follet«-Krimireihe und auch die Premiere als Autor für den Britischen Comedian Ian Moore.
Der Schreibstil ist very British; trocken, ein bisschen distanziert und manchmal echt schräg. Ich kam jedenfalls sehr gut voran und bin der Geschichte um den Engländer Richard sehr gerne gefolgt. Der Aufbau war logisch, die Sprache sehr angenehm.
Im Zentrum steht der ausgewanderte Brite Richard, der eine Pension im Loire-Tal führt. Er hat ein beschauliches, fast schon langweiliges, Leben und dann, von einem Tag auf den anderen, steht alles Kopf. Ein verschwundener Gast, ein blutiger Handabdruck, eine kaputte Brille. Und Richard mitten drin.
Mir gefiel Richard eigentlich ganz gut, nur manchmal war er mir dann doch ein bisschen zu passiv und etwas too much.
Am besten fand ich eh die Nebenfiguren. Valérie, die chaotische Französin, die Richards Leben über den Haufen wirft. Die dubiosen, frisch vermählten Italiener, die Hausdame der Pension, die »Freunde« aus England (ebenfalls mit Pension und sehr offenherzigen Hobbys), die Tochter und die Ehefrau. Ein unglaubliches Bienenhaus an Irren. Aber liebenswerte Irre.
Johannes Steck hat perfekt zum Buch gepasst. Er hat dem Titel sogar noch ein bisschen mehr Ecken und Kanten verliehen und auch Richard sehr gut rüber gebracht. Ohne ihn hätte es der Geschichte echt an je ne sais quoi gefehlt.
Ein interessanter Start der Krimireihe, auch wenn mir noch ein bisschen war gefehlt hat. Wahrscheinlich, weil ich mehr mit den Nebenprotas als mit Richard anfangen konnte. Ich bin jedenfalls auf die kommenden Bücher gespannt.
Erschienen bei Argon (Cover © Argon Verlag)