
Muss zugeben, dass dieses E-Book schon ein Weilchen in meiner digitalen Bibliothek war, ich aber erst jetzt wirklich dazu gekommen bin es zu lesen. Vermutlich auch, weil ich erst ein paar Seiten brauchte um rein zu kommen.
Harper Lin hat einen angenehmen Schreibstil. Der Verlauf der Story ist logisch aufgebaut. Die Sprache passt zu den Protas. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Perspektiven sehr sprunghaft waren, aber das war ok.
Im Zentrum steht die Buchhändlerin Maggie Bell. Nach dem Tod ihres Chefs ist sie ein bisschen verloren, denn dessen Sohn Joshua taucht auf und will die Buchhandlung wieder zum Laufen bringen. Was für die introvertierte und total scheue Maggie ein Problem ist, denn eigentlich will sie nur zwischen ihren Büchern in Ruhe gelassen werden.
Joshua kann überhaupt nichts mit Büchern anfangen und will mit dem Umbau und dem Anbau (Café) einen Neuanfang beginnen. Dass es ihm die kratzbürstige Maggie etwas schwer macht, scheint ihn aber eigentlich anzuspornen.
Es gibt noch viele Nebenprotagonisten, die wohl im Verlauf der Reihe immer wieder vorkommen. So zum Beispiel der Polizist Gary, der sehr sympathisch ist und viel mehr von Maggie hält, als ihr bewusst ist. Es gibt aber auch weitere Figuren, die typisch Kleinstadt sind: verschroben, neugierig, nett, eigenbrötlerisch… Es ist alles dabei.
Der Fall ist typisch Cosy Crime, nicht brutal oder blutig, und man erahnt relativ bald auf was es hinaus laufen könnte. Aber es ist sehr angenehm zu lesen, eben cosy.
Einziger Minuspunkt – ich mochte dieses Buch-Snob-Getue von Maggie nicht. Ok, sie hält nichts von populären Büchern, aber muss das ständig in Genörgel festgehalten werden? Und manchmal ist sie ganz schön zickig. Das fand ich jetzt nicht so toll.
Dennoch werde ich den nächsten Band lesen, denn ich will wissen, wie es in dem Ort und mit der Buchhandlung weiter geht.
Erschienen bei aufbau digital (Cover © Aufbau Verlage)