Dies ist der zweite Teil der Reihe rund um die Kleinstadt Bellmont Bay. Da ich den ersten Teil bereits als Hörbuch gehört hatte, war ich auf den zweiten Teil gespannt. Auch da eine meiner Lieblings-Sprecherinnen, Dagmar Bittner, den Part von Megan übernahm.
Der Schreibstil war auch wie beim ersten Teil der Reihe sehr angenehm. Der Aufbau der Geschichte strukturiert und sehr passend.
Mir gefiel Megan sehr gut. Sie war schon im ersten Teil der Reihe ein Charakter über den ich unbedingt mehr wissen wollte. Daher fand ich es spannend, mehr über ihre Geschichte zu erfahren. Es gab ja immer Andeutungen, aber hier drehte sich alles um sie und ihre leibliche Familie. Im ersten Buch war sie zwar zu ihrer Adoptivschwester Mia immer sehr offen und herzlich, aber gegenüber anderen sehr distanziert und vielleicht auch scheinbar kühl. Aber je mehr man von ihr hörte, desto komplexer und sympathischer wurde sie mir. Eine starke Frau, die kämpft – für sich und jene die sie liebt. Und im Verlauf entwickelt sie sich sehr.
Leo gefiel mir auch sehr gut. Der innere Kampf, was er Megan anvertrauen durfte und was nicht, wurde hier schön von der Autorin gezeichnet. Er war ein sympathischer Kerl, der mir über die Geschichte hinweg immer mehr ans Herz gewachsen ist. Ein toller Typ!
Die Thematik häusliche Gewalt hat die Autorin sehr emotional gezeichnet, so dass ich immer mal wieder Gänsehaut gekriegt habe. Krass!
Das einzige was mir ehrlich gesagt nicht so gefallen hat, war die männliche Leserstimme. Elmar Börger hat nicht zur Figur Leo gepasst. Und sein Intonieren der weiblichen Stimmen fand ich unpassend – manchmal wirkten die Frauen dadurch ein bisschen naiv, was sie in diesem Buch ganz sicher nicht sind. Schade. Aber Dagmar Bittner hat es dann wieder rausgeholt mit ihrer Arbeit.
Ich bin schon jetzt gespannt auf ein Wiedersehen in Bellmont Bay.
Erschienen bei Argon (Cover © Argon Verlag)