Zugegeben, das Cover ist ein unglaublicher Eyecatcher und hat mich neugierig gemacht. (Auch wenn es zu der eigentlichen Holz-Thematik nicht so passt…)
Von Olivia Anderson hab ich schon andere Bücher gelesen und als ich hier den Klappentext las, wurde ich neugierig.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Sie erzählt aus diversen Perspektiven, ein interessantes Element, um der Story gewisse Twists zu geben. Manchmal waren es mir aber ein paar zu viele Sichten aufs Mal. Spannend fand ich aber, dass eine Person in der Ich-Perspektive erzählt, die anderen aber nie in der Ich-Form. Gewollt so? Keine Ahnung, war aber jedenfalls mal was neues.
Im wesentlichen geht es um die Prozessoptimiererin Loreley, die in Alaska ein neu erworbenes Holzfällerunternehmen unter die Lupe nehmen muss. Sie ist eine toughe, ein bisschen unterkühlte, Controllerin, die gut in ihrem Job ist, aber ihrem Umfeld gegenüber ein bisschen distanziert agiert. Bis zum Schluss des ersten Teils fand ich sie ein bisschen zu wenig emotional. Da hat mir leider ein bisschen was gefehlt.
Logan als Gegenpart war der typische Kerl von nebenan, Holzfäller-Typ, sympathisch, kümmert sich um alle und jeden im Dorf. Eben der Nice-Guy. Er war mir sympathischer als Loreley.
Die beiden weiteren Hauptfiguren Mia und Mat wirken wie Nebenfiguren, aber da es bis zum Ende hin nicht eine klare Liebesgeschichte zwischen Loreley und Logan gibt, haben sie den zweien eigentlich den Rang abgelaufen. Sie fand ich beide klasse und greifbarer als die beiden anderen.
Das Ende des ersten Teils ist so vage, dass ich einfach unbedingt wissen muss wie es weiter geht. Es war jetzt nicht der Cliffhanger schlechthin, aber da noch fragen offen geblieben sind, würde ich schon gerne wissen, wie es in Alaska und mit den Protagonisten weitergeht.
Ein solider Start, der aber noch ein bisschen Luft nach oben lässt. Ich hoffe, die Protas bekommen noch ein bisschen mehr Ecken und Kanten.
Erschienen bei more (Cover © Aufbau Verlage)